Universitätslehrgang Migrationsmanagement
Migration und Migrationsbewegungen sind Begleiterscheinungen in einer globalisierten Welt. Unsere Gesellschaften sind davon unausweichlich betroffen: die Gesellschaft, aus der emigriert wird, genauso wie die Aufnahmegesellschaft. Rechtliche, ökonomische und soziale Aspekte müssen bearbeitet werden.
Das erfordert kompetentes politisches Handeln: Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen migrieren, dürfen keiner willkürlichen Behandlung oder zufälligen Entwicklungen ausgesetzt werden. Empathie und Solidarität sind zwar wichtige Voraussetzungen gelingender Integration in die Aufnahmegesellschaft, aber kein Ersatz für die sozial- und humanwissenschaftliche, juristische und ökonomische, kultur- und religionswissenschaftliche Kompetenzen, die hier erforderlich sind.
Migration konfrontiert mit den politischen, kulturellen und religiösen Identitäten innerhalb einer Gesellschaft und macht Brüche und Polaritäten bewusst. Ausländer/innen-Feindlichkeit, die Verschärfung der Zuwanderungsbestimmungen und auch rassistisch motivierte Straftaten lassen Einstellungen erkennen, die ein Gelingen von Integrationsprozessen erschweren und auf Seiten der Migrant/innen zu Ressentiments, zur Verstärkung gegenkultureller Identitäten und zur Instrumentalisierung religiöser Überzeugungen führen können.
Folgen dieser Entwicklung sind die sinkende Bereitschaft, sich auf einen wechselseitigen Lern- und Auseinandersetzungsprozess einzulassen, sowie der Verlust der Fähigkeit, interkulturelle Begegnungen als Bereicherung zu erfahren.
Inhalt
Der interdisziplinäre Universitätslehrgang (ULG) Migrationsmanagement ermöglicht eine umfassende akademische Weiterbildung in den Bereichen Migration und Integration. Vielfältige praktische Kenntnisse werden vermittelt. Der ULG Migrationsmanagement vermittelt Kompetenzen für eine erfolgreiche Führungs-, Leitungs- und Organisationstätigkeit in den Handlungsfeldern von Migration und Integration. Er umfasst rechtliche, politische, ökonomische, kulturelle, religionswissenschaftliche, globalisierungs- und entwicklungstheoretische, interkulturell-philosophische, psychologische, kommunikationswissenschaftliche, historische und soziale Aspekte der Migration.
Das Curriculum des Lehrgangs gliedert sich in 5 Module
1) Migrationspolitik
2) Migrationsrecht
3) Management in der Sozialwirtschaft
4) Recht in der Sozialwirtschaft
5) Kultur- und Religionswissenschaft
Lernziele sind u.a. die Kenntnis der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der Migration, die Beherrschung sozialwirtschaftlicher Management-Techniken sowie das Wissen um interkulturelle und interreligiöse Aspekte der Migration.

Seminarplan
Referierende
Organisatorisches
Zielgruppe
Praktiker/innen in sozialwirtschaftlichen Organisationen; Mitarbeiter/innen des öffentlichen Dienstes, insbesondere der öffentlichen Sicherheit; Diplomsozialarbeiter/innen, Lehrer/innen, Hortner/innen, Krankenpflegepersonal; Menschen des zivilgesellschaftlichen Engagements; Journalist/innen; Absolvent/innen aller Studienrichtungen, die eine Weiterbildung in den Bereichen Migration und sozialer Integration, Sozialmanagement und Religiöse Pluralität – Kulturelle Konflikte – Interkulturelle Begegnungen anstreben.
Teilnahmevoraussetzungen
(a) ein abgeschlossenes Studium an einer in- oder ausländischen Universität, Fachhochschule oder Pädagogischen Hochschule, oder
(b) eine zumindest zweijährige Leitungspraxis im Bereich des Managements sozialwirtschaftlicher Organisationen, welche mit Angelegenheiten der sozialen und kulturellen Integration von Migrant/innen befasst sind, oder
(c) eine zumindest dreijährige Tätigkeit als Diplomsozialarbeiter/in im Bereich der sozialen Arbeit mit Migrant/innen, oder
(d) eine zumindest dreijährige Tätigkeit als Mitarbeiter/ in des öffentlichen Dienstes, insbesondere der öffentlichen Sicherheit, welche mit Angelegenheiten der Migration und sozialen bzw. kulturellen Integration von Migrant/innen befasst ist, oder
(e) eine zumindest vierjährige sonstige Tätigkeit im Bereich der sozialen und kulturellen Integration von Migrant/innen.
Der Nachweis der Matura (oder einer vergleichbaren Qualifikation) ist Voraussetzung für die Teilnahme am ULG.
Voraussetzungen für einen ordentlichen Abschluss
Durchgehende Inskription an der Universität Salzburg für die Dauer des ULG, Anwesenheit zu 80%, positive Beurteilungen der schriftlichen Prüfungen über die Module 1 und 2 sowie der beiden Projektarbeiten, positive Benotung der Master-Thesis und positiver Abschluss der kommissionellen Prüfung.
Abschluss
Master of Arts in Migrationsmanagement (MA) (90 ECTS)
